Geschichte

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein und lernen die eigene geschichtliche Bedingtheit zu erkennen und die eigene Identität zu erfahren. Im Geschichtsunterricht setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit historischen Prozessen aktiv und aus unterschiedlichen Blickwinkeln auseinander.

Fachspezifische Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand von Darstellungen die Aneignung von Wissen und Kenntnissen über historische Fakten, Personen und Zusammenhänge, um sie beschreiben und mit ihnen arbeiten zu können. Dabei sollen sie in der Lage sein, sich ein eigenes Urteil zu bilden und kritisch zu reflektieren.

Schwerpunkt des Geschichtsunterrichts ist der Umgang mit historischen Quellen, aus denen sich unser Bild von der Vergangenheit ergibt. Quellen wiederzugeben, zu analysieren, zu interpretieren, verschiedene Quellen einander gegenüberzustellen, sie zu vergleichen und sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen, stellt somit eine der Hauptanforderungen an die Schüler dar.

Jahrgangsbezogene Schwerpunkte

Klasse Inhalte
5 Identität im familiären und lokalen Umfeld; Leben in der Steinzeit; Merkmale einer Hochkultur am Beispiel Ägypten; die Welt der Griechen; die Welt der Römer
6 Lebensformen im Mittelalter; unterschiedliche Formen von Kulturbegegnungen; die Welt des Spätmittelalters zwischen Krise und Aufbruch in die Neuzeit
7 (epochal) Der frühneuzeitliche Fürstenstaat; das Zeitalter der Bürgerlichen Revolutionen
8 (epochal) Geschichte des deutschen Nationalstaats im 19. Jahrhundert; Industrialisierung und Soziale Frage; Imperialismus im 19. Jahrhundert; Erster Weltkrieg
9 (epochal) Die russische Revolution, Weimarer Republik; Beginn des Nationalsozialismus
10 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg; Nachkriegszeit und Deutsche Frage; internationale Konflikte im 20. Jahrhundert
11 Die friedliche Revolution in der DDR 1989; der Beginn der Europäisierung der Welt
12/13 In der Qualifikationsphase gibt es je nach Kursniveau (Belegungsverpflichtung, grundlegendes oder erhöhtes Niveau) und Stundenzahl (2-, 3- oder 5-stündig) je Kurshalbjahr ein Thema aus einem vorgegebenen Kanon von 37 Wahlmodulen und 12 Theoriemodulen, diese werden z.T. vom Kultusministerium vorgegeben oder sind frei wählbar

Lehrmittel

Sek. I: Ernst Klett Verlag: Geschichte und Geschehen. Ausgabe NI, HB Gymnasium

Sek. II: Lehrmaterialien zu den vorgegebenen Abitur-Rahmenthemen

Grundsätze der Leistungsbewertung

Die Leistungsbewertung setzt sich im Fach Geschichte zusammen aus den mündlichen Leistungen und anderen fachspezifischen Leistungen, wie z.B.

  • Beiträge zum Unterrichtsgespräch (Quantität und Qualität)

  • Mündliche Überprüfungen

  • Kurze schriftliche Überprüfungen

  • Unterrichtsdokumentationen (z. B. Protokoll, Portfolio)

  • Anwenden fachspezifischer Methoden und Arbeitsweisen

  • Referate und/oder Präsentationen, zunehmend auch mediengestützt

  • Freie Leistungsvergleiche (z. B. Schülerwettbewerbe, Projekte)

und einer schriftlichen Lernkontrolle pro Halbjahr, in der die erarbeiteten Kenntnisse und Fähigkeiten in altersangemessener Form überprüft werden.

Die Grundsätze der Leistungsfeststellung und -bewertung werden den Schülerinnen regelmäßig transparent gemacht. Der Leistungsstand kann von den Schülerinnen und Erziehungsberechtigten jederzeit erfragt werden, zudem wird er in regelmäßigen Abständen den Schüler*innen mitgeteilt. Noten werden eher nach pädagogischen als nach arithmetischen Gesichtspunkten vergeben.

  • In den Jahrgängen 5-10 ergibt sich ein ungefähres Verhältnis des mündlichen zum schriftlichen Anteil der Gesamtnote von circa 2/3 zu 1/3.

  • Im Jahrgang 11 ergibt sich ein ungefähres Verhältnis des mündlichen zum schriftlichen Anteil von 60 zu 40.

  • In der Qualifikationsphase ergibt sich die Gewichtung der Anteile in der Gesamtnote je nach Länge und Anzahl der Klausuren je Kurshalbjahr.

Besondere fachliche Angebote und Hinweise zum Fach

Unsere engagierte Fachgruppe möchte den Schüler:innen Geschichte erfahrbar machen und die Schüler:innen dort abholen, wo sie sich befinden. Hierzu setzen wir nicht nur digitale Medien ein, sondern versuchen auch immer wieder vor Ort Geschichte zu erleben v.a. bei der Durchführung von Exkursionen, z.B. zur Gedenkstätte in Bergen-Belsen, aber auch mit aktuellen Aufführungen (z.B. „Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen“ – das Eichmann Protokoll), dem Besuch von Ausstellungen, Vorträgen oder Lesungen (z.B. „Die Nacht, in der die Mauer fiel“ von Renatus Deckert).

Als Teil des bundesweiten Schulnetzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ liegt es uns besonders am Herzen das Klima an unserer Schule aktiv mitzugestalten, indem wir uns bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt positionieren.

Die Kooperation mit dem ZeitZentrum, einem interaktiven Lernort zur Stadtgesellschaft im Nationalsozialismus und offenem Diskussionsraum für Zivilcourage, ermöglicht den Schülerinnen der Jahrgänge 10 und 11 sowohl die Ursprünge der nationalsozialistischen Diktatur in Hannover als auch das Wirken rechtsextremer Organisationen und Personen bis in die Gegenwart zu ergründen. Hierbei verbinden die Exkursionen zum ZeitZentrum die historische Darstellung mit interaktiven Vermittlungsangeboten. So werden die Schüler:innen durch „erforschendes Lernen“ selbst zu Akteur:innen.

Im Rahmen des Butterfly-Projects beschäftigen sich die Schüler:innen mit der Geschichte eines im Holocaust ermordeten Kindes oder Jugendlichen und erstellen dessen Biografie. So wird ein persönlicher Bezug und Empathie zum Thema aufgebaut. Anschließend bemalen die Schüler:innen einen Keramik-Schmetterling, der in der Schule ausgestellt wird. Dadurch wird für alle Menschen, die nicht am Projekt teilgenommen haben, ein Bewusstsein für den Holocaust geschaffen und das Gespräch über damals und heute gefördert. Eine von Schüler:innen durchgeführte Veranstaltung ist dem Gedenken an die ermordeten Kinder gewidmet. Weitere Informationen zum Butterfly-Project finden Sie hier.

Das Fach Geschichte wurde in der Qualifikationsphase für das Abitur bisher durchgängig mit mindestens einem Kurs auf erhöhtem Niveau als auch einem mündlichen Prüfungskurs angeboten. Daneben gab es immer mehrere Kurse auf grundlegendem Niveau. Im Jahrgang 11 wird das Fach Geschichte zudem als projektorientierter Wahlpflichtkurs angeboten.