Allgemeine Zielsetzungen des Faches Chemie

Der Beitrag, den das Fach Chemie zur naturwissenschaftlichen Grundbildung leistet, besteht im Wesentlichen in der experimentellen und gedanklichen Auseinandersetzung mit der stofflichen Welt.

Die Bedeutung der Wissenschaft Chemie erschließt sich besonders durch lebensweltliche Bezüge, in denen chemische Probleme erkannt und gelöst werden. Der besondere Charakter des Faches liegt im experimentellen Vorgehen, in der Arbeit mit Modellen sowie in dem gedanklichen Wechsel zwischen Stoff und Teilchenebene.

Im Chemieunterricht erlangen die Schülerinnen und Schüler Einblicke in den Prozess der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung. Innerhalb dieses Prozesses besitzt das Experiment eine zentrale Bedeutung, ihm folgen die Hypothesenbildung sowie die Ableitung von Regeln, Modellen und Theorien.

Das Denken in der Chemie gewinnt im Lernweg an Abstraktion, die Erklärungsmodelle werden zunehmend differenzierter, die Formelsprache wird eingeübt und benutzt.

Fachspezifische Kompetenzen

Die Fachkompetenz für das Unterrichtsfach Chemie bilden die vier Kompetenzbereiche Sach-, Erkenntnisgewinnungs-, Kommunikations- und Bewertungskompetenz. Mithilfe dieser Kompetenzen erlangen die Schüler:innen die Grundlagen zur erfolgreichen und verantwortungsbewussten Bewältigung von Aufgaben und Problemstellungen und schaffen es ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verknüpfen, um eigenständig zu handeln und zu urteilen.

Inhaltliche liegen allen chemischen Sachverhalten fachspezifische Gemeinsamkeiten zugrunden, welche sich in Form von den drei Basiskonzepten strukturieren lassen. Bei den Basiskonzepten handelt es sich um das Konzept vom Aufbau und von den Eigenschaften der Stoffe und ihrer Teilchen, Konzept der chemischen Reaktion und das Energiekonzept.

Jahrgangsbezogene inhaltliche Kompetenzen

Vor dem Hintergrund des seit 2015 gültigen Kerncurriculus für das Gymasium - Schuljahrgänge 5-10 und des ab 2023 in Kraft getretenen Kerncurriculums für das Gymnasium - gymnasiale Oberstufe hat sich die Fachkonferenz Chemie auf nachstehende Themenbereiche für die jeweiligen Jahrgänge verständigt:

Jahrgang Themenbereiche
5 Einführung in die Chemie, Körper und Stoffe, Identifizieren von Stoffen anhand der Stoffeigenschaften, Gefahren beim Umgang mit Stoffen, Aggregatzustände und deren Übergänge, Teilchenmodell, Reinstoffe und Gemische, Trennverfahren
8 Einführung und Kennzeichen chemischer Reaktionen, Nachweisreaktionen, Sauerstoffübertragungsreaktion, Atomhypothese: einfaches Atommodell, Größe und Masse von Atomen, Atommasseneinheit u; Anwendung der Atomhypothese auf die Massengesetze, Symbole und Formeln, Kreislauf der Atome in Stoffkreisläufen, Unterscheidung: Element und Verbindung; Klassifizieren von Elementen: Metalle, Nichtmetalle, Salze als Verbindung aus Metall + Nichtmetall, Molekülbegriff, Stoffmenge, Stoffmengeneinheit mol
9 (epochal) Elementfamilien, PSE, Kern-Hülle-Modell, Elektronenschalen-Modell, Ionen, Salze, Salzlösungen, Elektronenübertragungsreaktionen als Redoxreaktionen, Elektrolyse, galvanisches Element, Fällungsreaktionen
10 Elektronenpaarbindung und Molekülstruktur, zwischenmolekulare Wechselwirkungen, Chemische Reaktion als Spaltung und Knüpfung von Bindungen, Charakteristische Teilchen in sauren und alkalischen Lösungen, Reaktionen saurer und alkalischer Lösungen, Berechnungen mit Stoffmenge, Stoffmengeneinheit Mol, molare Masse, molares Volumen, Mathematische Def. pH-Wert, pH-Skala
11 (Einführungsphase) Strukturen von Molekülen organischer Stoffe, Reaktionen von Alkanen, Reaktionen von Alkanolen, Eigenschaften organischer Stoffe, Technische Verfahren
12/13 (Qualifikationsphase) Energetische und kinetische Aspekte chemischer Reaktionen, Chemisches Gleichgewicht, Protonenübertragungsreaktionen, Elektronenübertragungsreaktionen, Organische Verbindungen und ihre Reaktionswege, Makromoleküle und Nanostrukturen

Eingeführte Lehrbücher

Jahrgang Lehrwerk
5-8 Chemie heute, Teilband 1, Schroedel-Verlag
9-10 Chemie heute, Teilband 2, Schroedel-Verlag
11 Chemie heute, Einführungsphase, Schroedel-Verlag
12/13 Elemente Chemie, Klett-Verlag Formelsammlung bis zum Abitur, Paetec-Verlag

Grundsätze der Leistungsbewertung

Wird das Fach Chemie im gesamten Schuljahr zweistündig unterrichtet, wird eine bewertete schriftliche Arbeit in jedem Halbjahr geschrieben (Jahrgänge 5, 8, 10, 11). Dieses gilt auch für epochal erteilten Unterricht (Jahrgang 9).

Bei der Bestimmung der Gesamtnote haben mündliche, d. h. die aktive Mitarbeit im Unterricht und fachspezifische Leistungen (z.B.: Mappen, Protokolle, experimentelle Fertigkeiten) eine höhere Gewichtung als die schriftliche Leistung.
In der Qualifikationsstufe werden zwei bis drei bewertete Klausuren im Schuljahr geschrieben.

Liegen zwei bewertete schriftlichen Arbeiten im Schulhalbjahr vor, fließen diese Ergebnisse zu etwa der Hälfte in die Gesamtnote ein, der andere Notenanteil ergibt sich aus mündlichen und anderen fachspezifischen Leistungen (z.B.: Tests, Protokolle, Präsentationen).

Bei einer bewerteten schriftlichen Arbeit von maximal 4,5-stündigem Umfang haben mündliche und andere fachspezifische Leistungen ein höheres Gewicht.

Besondere fachliche Angebote/Fachspezifische Leistungen

Der Fachbereich Chemie der Elsa-Brändström-Schule pflegt eine enge Kooperation mit dem Institut für die Didaktik der Chemie der Leibniz-Universität Hannover. Für besondere Aufgaben oder Projekte können die Einrichtungen benutzt werden, eine umfassende technische Betreuung findet statt.
Durch die Teilnahme Schülerwettbewerben (z.B. Dechemax, Internationale Junior Science Olympiade) werden Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im naturwissenschaftlichen Bereich gefördert.