Französisch

Durch das Zusammenwachsen Europas und die Globalisierung der Welt wird eine Mehrsprachigkeit in den unterschiedlichsten Bereichen erforderlich. Hierzu trägt die französische Sprache zu einem großen Teil bei, da sie einerseits für den Erwerb weiterer romanischer Sprachen wesentliche Grundlagen schafft und andererseits die Erweiterung der Kompetenzen in der ersten Fremdsprache unterstützt.

Französisch ist in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht eine bedeutende Weltsprache. Es ist die Sprache unseres Nachbarlandes, zu dem wir besondere Beziehungen in ganz unterschiedlichen Bereichen aufrechterhalten und verschiedene deutsch-französische Kooperationen in Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Kultur entwickeln und pflegen.
In Deutschland ist Französisch nach Englisch die Fremdsprache, die an den allgemein-bildenden Schulen von den meisten Schülern erlernt wird. Die zahlreichen Aspekte der frankophonen Kultur, wie die Musik, die Mode, die Küche, das Savoir-Vivre sollen ebenso wie der Sport, die Kunst, der Film, die Literatur und die geographische Vielfalt dieser frankophonen Länder Einfluss auf die Unterrichtsinhalte nehmen.

Im Französischunterricht steht der Lerner im Mittelpunkt. Die fachspezifischen Kompetenzen gliedern sich in interkulturelle, kommunikative und methodische Kompetenzen, die alle miteinander verzahnt sind. Die interkulturelle Kompetenz, also das Ziel kommunikativen Handelns in realen interkulturellen Situationen, stellt das übergeordnete Ziel dar, welches auf der Basis kommunikativer Kompetenzen erreicht wird.

Kommunikative Kompetenzen

  • Hörverstehen, Hör-/Sehverstehen           

  • Leseverstehen

  • Sprechen

  • Schreiben

  • Sprachmittlung (sinngemäße, situationsgerechte Übertragung von Mitteilungen in die jeweils andere Sprache)

Die Ausbildung dieser Kompetenzen erfolgt mittels Themenbereichen aus der näheren und weiteren Umgebung des Lerners. Das Niveau wird durch den Umfang und die Vielfalt des Wortschatzes sowie durch die Komplexität der Satzstrukturen und der Inhalte bestimmt.

Arbeitsgrundlage und Lehrwerke

Die im Kerncurriculum für das Gymnasium beschriebenen Lerninhalte sollen mit Hilfe des  Lehrwerks Découvertes (Klett-Verlag) in der Sekundarstufe I progressiv erarbeitet werden. Arbeitsgrundlage sind neben diesen didaktisierten Texten authentische Materialien,  z.B. geschriebene Texte wie Romane, Gedichte, Comics, Werbetexte, audio-visuelle Texte wie Filmsequenzen, Videoclips, Radiosendungen, Chanson und auch visuelle Darstellungen wie Bilder, Fotos, Plakate, Karikaturen und Buchillustrationen, die im Laufe des Spracherwerbs verstärkt eingesetzt werden.

Zusätzlich soll für die Sekundarstufe I die  Basisgrammatik (Kunert/Sprengler) aus dem Klett Verlag angeschafft werden.

Französisch ab Klasse 5

Französisch ab Klasse 5 (sogenanntes Frühfranzösisch) hat an unserer Schule eine sehr lange Tradition, so dass seit vielen Jahren in Jahrgang 5 als besonderes Angebot eine Frühfranzösischklasse eingerichtet wird. Der Französischunterricht umfasst in dieser Klassenstufe 3 Wochenstunden.

Der frühe Lernbeginn wirkt sich sehr positiv aus. Die Schülerinnen und Schüler identifizieren sich stark mit der neuen Fremdsprache, die sie vor allem am Anfang spielerisch erlernen. Die Inhalte des ersten Schuljahres (bei Beginn in 6) werden auf etwa 1 ½ Jahre ausgeweitet, so dass gezielt die Aussprache gesichert wird und die einzelnen Kompetenzen intensiver trainiert werden.

Erfahrungsgemäß sind die Schülerinnen und Schüler im Französischunterricht in Klasse 5 besonders neugierig, motiviert, spontan und eher bereit, Strukturen zu imitieren.

Ein weiterer Vorteil dieses früheren Sprachbeginns liegt darin, dass die Schülerinnen und Schüler 3 Jahre Zeit haben, die erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten zu festigen, bevor sie in Jahrgang 8 die Möglichkeit erhalten, eine 3. Fremdsprache (Spanisch oder evtl. Latein) zu erlernen.

Für die Anmeldung in die Frühfranzösischklasse sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Französisch in der Qualifikationsphase

Französisch wird in der Oberstufe im sprachlichen Profil auf erhöhtem Anforderungsniveau angeboten. Von Schülern, die nicht das sprachliche Profil wählen, kann ein Ergänzungskurs angewählt werden, um die erworbenen Sprachkenntnisse zu erhalten und zu erweitern.

Die Lernenden behandeln historische, politische, soziokulturelle und literarisch-ästhetische Themen. Dabei erweitern sie ihre interkulturelle Kompetenz, ihre Textkompetenz und ihre kommunikativen Kompetenzen.

Grundsätze der Leistungsmessung

In der Sekundarstufe I: Die Kompetenzen Hörverstehen bzw. Hör-/Sehverstehen, Leseverstehen, Schreiben und Sprachmittlung (geringere Gewichtung)  werden etwa gleichmäßig über das Schuljahr verteilt in den Klassenarbeiten der Jahrgänge 5 bis 10 abgeprüft. Eine Klassenarbeit umfasst im allgemeinen jeweils zwei Kompetenzen.

In den Jahrgängen 7 und 9 werden Sprechprüfungen abgehalten, die eine Klassenarbeit ersetzen. Diese Prüfung besteht aus 3 Teilen (Interview, Monologischer Teil, Dialogischer Teil) und dauert je nach Klassenstufe  etwa 10 bis 13 Minuten.

In der Sekundarstufe II: Mit der Verabschiedung von Bildungsstandards für die fortgeführte Fremdsprache Französisch für die Allgemeine Hochschulreife (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.10.2012) wurde festgelegt, dass sich ab dem Schuljahr 2016/17 die in den schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen eingesetzten Aufgaben an den Vorgaben der Bildungsstandards ausrichten. Da in den Abiturprüfungen kombinierte Aufgaben gestellt werden (Hörverstehen, Sprachmittlung, Textproduktion), werden in den Semestern der Qualifikationsstufe die verpflichtenden Materialien auch kompetenzorientiert erarbeitet und die unterschiedlichen Kompetenzen (kombinierte Aufgaben) in Klausuren abgefragt.

Besondere fachliche Angebote

In einer fortlaufenden AG haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich auf das international anerkannte DELF-Diplom, ein außerschulisches Zertifikat, vorzubereiten.

Die Diplome finden weltweit Anerkennung und gelten als Nachweis grundlegender Französischkenntnisse. An vielen Universitäten und Hochschulen ersetzen die DELF-Diplome Spracheingangstests und berechtigen z.B. zum Studium an einer französischen Universität.

Das  Austauschprogramm  Brigitte Sauzay für den 9. Jahrgang wird von uns unterstützt.

Neben diesem individuellen Austausch haben die Französischlernenden im 9. Jahrgang die Möglichkeit, an unserem Austausch mit einem Collège in Marseille teilzunehmen.